Wie immer bei Unternehmungen, bei denen Menschen sich etwas vorgenommen haben, fehlt der Stein des Anstoßes.
Der das ganze ins Laufen bringt. Die besondere Zuneigung eines Mannes zur Natur, den Bergen und der bayrischen Lebensart war ausschlaggebend zur Gründung eines Trachtenvereins. Die Rede ist vom Initiator und Stein des Anstoßes „Alfons Veigl“
Geboren am 21.04.1932, aufgewachsen in Immenreuth, hatte er die Liebe zur Trachtensache entdeckt.
Zwar spielte er mit den Gedanken in der Nachkriegszeit sein Glück im Oberbayrischen zu suchen, aber auch dort mangelte es an Arbeit, und so wurde er bodenständig, solide und ging seiner Arbeit als Isolierer nach. Im Hinterkopf hegte er stets den Gedanken, einen G.T.E.V. in der nördlichen Oberpfalz zu gründen.
10 Jahre war er Mitglied des G.T.E.V. D’ Wetterstoaner München wofür er auch eine Urkunde für seine Treue erhielt. Es wurde aus dem Bestreben in Immenreuth einen Heimatverein ins Leben zu rufen nichts, aber bei langen Stammstischrunden im Hasthof „Zur schönen Aussicht“ in Ölbrunn wurde eigentlich der Gedanke „Trachtler“ zu werden, gefasst. Für seine Idee konnte Alfons Veigl noch weiter Heimatverbundene begeistern. Aber sein Ziel und großer Wunsch bei der Taufe eines Trachtenvereins Pate zu stehen, erfüllte sich ihm nicht mehr. Unerwartet verstarb Alfons Veigl am 07. April 1990 im jungen Alter von 58 Jahren.
Trotz dieses herben Verlustes musste es weitergehen, da der Keim „Goldbachtaler“ bereits Wurzeln zog. Ohne den persönlichen Einsatz und den eisernen Willen unseres Trachtenfreundes und lieben Kameraden Alfons Veigl wäre die Gründung unseres Vereins „Goldbachtaler“ nie zustande gekommen. Bei der Gründungversammlung am 01. Oktober 1989 wurden Aufbau, Ziele und die vorgehensweise für die Eintragung ins Vereinsregister besprochen.
Ebenfalls auf dieser Versammlung entschied man sich, die Werdenfelser Gebirgstracht als Vereinstracht zu übernehmen. Anwesend waren folgende Gründungsmitglieder:
Reinhold Albersdörfer, Bernhart Stich, Norbert Horn, Willi Rauch, Josef Scherm
Aus gesundheitlichen Gründen konnte Alfons Veigl nicht an dieser Versammlung teilnehmen. Bei weiteren Versammlungen und Treffen wurde eine Vereinsatzung ausgearbeitet um den Eintrag am 11.März 1991 in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Kemnath zu ermöglichen. Beschlussfassende Versammlung zur Eintragung ins Vereinsregister am 30.12.1990 im Gasthof Scherm in Ölbrunn.
Anwesende Vereinsmitglieder:
Reinhard Meier, Moller Thomas, Günter Moller, Josef Scherm, Bernhart Stich, Reinhalt Albersdörfer, Georg Reger, Norbert Horn, Willi Rauch
Es wurde einstimmig beschlossen, den Verein als e.V. eintragen zu lassen. Die Satzung wurde besprochen und gefaßt. Satzungsgemäß wurde die erste ordentliche Wahl abgehalten mit folgendem Ergebnis:
- 1. Vorstand – Reinhold Albersdörfer
- 2. Vorstand – Moller Thomas
- Schriftführer – Willi Rauch
- Kassenverwalter – Josef Scherm
Alle einstimmig gewählten Mitglieder nahmen ihre Ämter an. Weiter wurde festgelegt, das der Vereinsabend jeden 1. Samstag im Monat stattfindet.
Chronologische Übersicht
1991
Nach der Eintragung ins Vereinsregister 1991 wurde unser Verein erst richtig munter. Die Mitgliederzahl wurde durch kräftige Werbung gesteigert und mit den ersten Trachtenträgern besuchte man gern Feste, nahm an Umzügen, Kirchzügen teil, und etablierte sich im gemeindlichen Vereinsgeschehen. Selbst beim Kulmainer Bürgerfest stellte man seinen, damals noch „ Mann“, da noch keine weiblichen Mitglieder im Verein aktiv waren. Aber nicht nur fremde Feste und Feiern besuchte man, sondern begann eigenes Vereinsleben zu gestalten.
Ein Schlag buchstäblich ins Wasser wurde das 1.Starkbierfest.
Schlechter Besuch, miserables Wetter und sicher auch das geringe Bekanntheitsgrad mögen die Gründe für den heilsamen Misserfolg gewesen sein.
1992
Aber etwas anderes klappte umso besser, was zu einem Trachtenverein gehört: Das Theaterspielen!
Die Regie und Leitung der neugegründeten Theatergruppe übernahm Christine Stich, die bis heute dieses Amt mit all ihrer Kraft und Hingebung bestens ausführt.
Mit 4 Aufführungen des Erfolgstücks „ Der Stier ist los“ schaffte man nicht nur einen Höhepunkt des Vereinsgeschehens 1992 sondern auch in der Gemeinde, wo seit eineinhalb Jahrzehnten kein Laientheater mehr gespielt hat, wurde der Name „Goldbachtaler“ ein Begriff.
Erstmals 1992 wurden Frauen als Mitglieder im Verein aufgenommen, dessen Zahl von Jahr zu Jahr ansteigen sollte. Als erste weibliche Mitglieder konnten wir Margit Moller, Anita Scherm, Petra Albersdörfer und Rosi Moller im Verein begrüßen.
Trotz negativer Erfahrung aus dem Vorjahr nahm man einen erneuten Anlauf zum „2.Starkbierfest“. Nicht nur ein volles Haus, sondern diese Eigenschaft ließ sich auf zahlreiche Besucher des fast aus den Nähten platzend Vereinslokal in Ölbrunn anwenden, gab der Vereinsführung recht, einen zweiten Anlauf zu wagen.
Einen weiteren wichtigen Schritt in die Zukunft des Vereins war der Beitritt in den damaligen Bezirksverband Oberpfalz. Die Vorstandschaft stellt sich den Deligierten am 08.11.92 in Schwandorf vor und wurde daraufhin einstimmig in den Verband aufgenommen.
1993
Die Aufnahmen den neugegründeten Oberpfälzer Gauverband brachte nach einmal Schwung in das Vereinsleben so das man auch 1993 wieder das schon traditionell gewordene Starkbierfest, diesmal im Haus des Gastes in Kulmain, abhielt.
Auch in diesem Jahr lud der Verein Bevölkerung zur Theateraufführung des Stückes „Der Moralapostel“ zu 6 Auftritten ein.
Die 1993 neugegründete Plattlergruppe unter der Leitung von Thomas Moller, hatte Ihren ersten öffentlichen Auftritt im Gebietsheimatabend, der ebenfalls erstmals in Kulmain abgehalten wurde.
Bei mehreren Plattlerproben fand man bei den Nachbarvereinen Ebnath und Tirschenreuth wertvolle Unterstützung.
Bei der Jahreshauptversammlung 1993 ergaben die Neuwahlen folgende Ergebnisse:
- 1. Vorstand – Reinhold Albersdörfer
- 2. Vorstand – Moller Thomas
- Schriftsteller – Wolfgang Schmid
- Kassier – Josef Scherm
- Vorplattler – Thomas Moller
- Dirndlvertretung – Margit Moller
- Kassenprüfer – Klaus Kukla
Der Verein zählte zum damaligen Zeitpunkt 21 aktive und 19 passive Vereinsmitglieder.
1994-1997
Das Theaterspiel und das Starkbierfest wurden zum festen Bestandteil in jedem Jahr in der Geschichte des Trachtenvereins „Goldbachtaler“. Mit der Gründung einer Jugendgruppe , unter der Obhut von Petra Albersdörfer als Jugendleiterin, wurde ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der „ Goldbachtaler“ gesetzt. Die Jugendgruppe bestand damals aus 12 Kindern. Keine wesentliche Veränderung ergaben die Neuwahlen im November 1995:
Neuer Kassenprüfer – Wolfgang Lorenz
Neues Amt: Jugendvertretung – Petra Albersdörfer
Bei der Jahreshauptversammlung am 02.11.1996 wurde von den Mitgliedern eine neue Vereinssatzung beschlossen die am 13.01.1997 ins Vereinsregister eingetragen wurde. Ebenfalls wurde der Beschluss gefasst, 1999 das 10-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe abzuhalten. Ein Festausschuss wurde gegründet mit folgenden Mitgliedern:
Reinhold Albersdörfer, Bernhard Stich, Josef Scherm, Wolfgang Schmid, Petra Albersdörfer, Anita Heindl, Sybille Neumann, Theresia Horn, Adolf Horn, Markus Prechtl, Wolfgang Schmidt, Wolfgang Lorenz, Michael Bodner.
Bei den Neuwahlen 1997 kam man zu folgenden Ergebnissen
- 1. Vorstand – Reinhold Albersdörfer
- 2. Vorstand – Bernhard Stich
- Schriftsteller – Wolfgang Schmid
- Kassier – Josef Scherm
- Vorplattler – Wolfgang Schmidt
- Dirndlvertretung – Anita Heindl
- Jugendleitung – Petra Albersdörfer
- 1. Kassenprüfer – Wolfgang Lorenz
- 2. Kassenprüfer – Adolf Horn
1998
In diesem Jahr wurden ausnahmsweise 2 Theaterstücke aufgeführt. Dem 7. Stück „Da `Roagaspitz“ im Frühjahr folgte im herbst 1998 dass 8. Stück „Da Räuberpfaff“. Künftig wird der Trachtenverein aus organisatorischen Gründen die Theateraufführung weiterhin im Herbst fortsetzen.
Das 7. Starkbierfest im Frühjahr 1998 war wie immer ein voller Erfolg und hat inzwischen in Kulmain schon Tradition.
Das Gründungsfest steht vor der Tür, die Fahne ist bereits fertiggestellt, die Vorbereitungen gehen in den Endspurt, um das Jubiläumsfest 1999 die nötige Ehre zukommen zu lassen und die Ziele unseres Trachtenvereins zu verwirklichen.
Die Ziele: Unser Verein 2000
Wie der Name „Trachtenverein“ schon sagt, wollen wir das bayrische Gwand tragen, Lebensart und Bräuche erhalten, Geselligkeit und bodenständige, volkstümliche Kultur pflegen und die Traditionen unserer Väter an die Jugend weitervermitteln, Um somit den Gedanken „Heimat“ nicht in Vergessenheit zu bringen. Die Zukunft hierfür liegt in der Jugendarbeit. Die stetig ansteigende Zahl der Kinder bestätigt unsere Arbeit im Verein. Vom Tanzen, über Gruppenstunden, Aufführungen und Unternehmungen im Jugendbereich steht den Kindern im Verein eine reichhaltige Freizeitgestaltung zur Verfügung.
Zum Schluss möchten wir uns bei unserem Patenverein D`Werdenfelser-Stamm aus Tirschenreuth, besonders aber beim Gauehrenmitglied Herrn Johann Schätzler für seine ständige Unterstützung in all den sich aufwerfenden Fragen eines jungen Vereins, recht herzlich bedanken.